
Inhaltsverzeichnis
Auch in diesem verwirrenden Jahr steht Irland als Ziel schon seit einiger Zeit fest, und die generelle Dreieiligkeit (Ferienhaus, Flug, Mietwagen) auch. Ersteres müssen wir nochmal ändern, aber nicht sehr weit. Im Ergebnis werden wir zwei Wochen in einem Haus in der Nähe von Ardara verbringen und den dortigen Teil von Donegal abgrasen und aufsaugen.
Und so viel möchte ich schon verraten: es wird ziemlich nass werden, aber das wissen wir jetzt noch nicht.
Wasser in zwei Ländern
Samstag, 17.8.2024

In Berlin war es in den letzten Tagen ziemlich warm, gerade nachts, was die Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigt. Und wenn ich um 5 Uhr aufstehen möchte, bin ich nicht sehr beherzt beim Einschlafen. Es kommt uns ziemlich idiotisch vor, wärmere Kleidung einzupacken.
Dieses Mal wollen wir mit der Bahn zum Flughafen fahren. Für uns ein Novum, was sich ziemlich direkt auf sonst ungünstige Verbindungen, Flüge an Tagesrandzeiten und lächelnd verbrämte Bequemlichkeit zurückführen lässt. Aber wir können ja immernoch ein Taxi nehmen, wenn die automatischen Ansagen auf dem Bahnsteig auch nur einmal falsch „muh“ sagen. Auf dem Weg zum Bahnhof nieselt es kurz. Die Fahrt verläuft anstrengend und hektikfrei, aber es ist immernoch warm.
Ich mache mir Sorgen über die Tatsache, dass das Gefühl, nichts vergessen zu haben, schon so lange anhält.
Ebenfalls neu für uns ist der Check-in im Hauptterminal des Flughafens, der deutlich großzügiger und etwas hübscher eingerichtet ist und ansonsten wie ein normaler Berliner Flughafen.
Ohne weiteres fliegen wir nach Dublin. Dort verlassen wir das Flugzeug und klemmen uns in einen Bus, der in seltsam verschleiften Umwegen zum Terminal fährt. Vielleicht soll das ja die Wartezeit auf das Gepäck verk… da ist es ja schon!
Im Anschluss beginnt die Suche nach dem Mietwagenschalter. Das ganze Brimborium mit Shuttle-oder-Parkplatz werde ich auch weiterhin nicht verstehen. Dieses Mal stellen wir uns an eine Schlange noch im Terminal. Vom Schalter kommen Menschen mit Autoschlüsseln, was hoffen lässt.
Nach etwa 10 Minuten Wartezeit, die nur durch eine von mir veranstaltete umfassende Sauerei unter Zuhilfenahme einer geladenen Colaflasche unterbrochen wird, arbeitet sich eine zackige Angestellte von hinten durch die Wartenden. Sie erfragt unsere Namen, blickt auf ein Tablet und sagt, dass wir ein paar Etagen hinab müssten, um dort den Shuttlebus zu nehmen. Der Fahrstuhl bzw. die Treppe liegt übrigens direkt an der Seite eines gigantischen Parkhauses. Ich sage, genervt: „Ooch, echt jetzt?!“ Sie antwortet ungerührt: „Ja, wenn Sie ein Auto haben möchten.“
Am Außenlager-Mietwagen-Hexenkessel warten schon ziemlich viele Leute in Schleifen unter einem sinnlosen Vordach. Das verstehe ich zunächst nicht, gehe in das Mietwagen-Büro, das bis auf zwei Büroangestellte leer ist, und frage nach unserem Auto. Nee, da müsse ich mich schon draußen in die Schleife stellen. Was die hier drin beruflich machen, bleibt ein Geheimnis.
Draußen schleifen wir uns einmal unter das Vordach und wieder heraus. Mitglieder eines Team junger Leute ohne Berufskleidung, jedoch mit Tablets, sprechen die Schlangenmitglieder einzeln an und verteilen Autos wie Michael Palin Kreuze. Wir müssen nur etwas warten, weil die Autos noch im Schnellwaschgang sind.
(Das hört sich jetzt wie eine Fortsetzung der Nerverei am Terminal mit anderen Mitteln an, aber trotz des hohen Andrangs sind alle sehr entspannt, kompetent, hilfsbereit und freundlich.)
Wir bekommen am Ende eine tropfnasse, weiße und deutsche Promenadenmischung, dem Namen nach eine Kreuzung aus einer Großkatze und einer Schuppenechse. Sie ist geräumig und im Grunde einfach zu bedienen, aber Soft- und Hardware bieten so einige Idiotien, die beweisen, dass die Entscheider des Herstellers lieber Autos anderer Marken fahren.
Gleich beim ersten Start beschwert sich das Fahrzeug über einen Mangel an wässriger Harnstofflösung (auf deutsch „Reklameblau“). Dafür gibt es einen reklameblauen Einfallstutzen hinter einer Klappe. Wofür brauch… Moment mal… Direkt daneben, wo man normalerweise die Buchse für das Ladekabel erwarten würde, gähnt nur ein großes, unergründlich tiefes Loch. Der Verdacht bestätigt sich: wir haben eines von diesen altmodischen Fahrzeug erwischt, die noch durch das Erhitzen und Verbrennen von großen Mengen einer Hoechst giftigen, umweltschädlichen, übelriechenden und außerdem unter katastrophalen Umständlichkeiten produzierten Flüssigkeit angetrieben werden. Naja, kann man nichts machen. Müssen wir das nächste Mal bei der Buchung besser aufpassen. Falls das überhaupt angeboten wird.
Wie üblich beschließen wir, erst mal zu der Raststätte in Enfield zu fahren. Dort gibt es viel Platz, etwas Regen, Raststättenessen und eine großkalibrige Ibu für den Schriftführer. Sie ermöglicht es ihm, ohne weiteres bis zum gemieteten Haus durchzufahren. Wir waren aber auch schon so oft hier oben, dass es fast blind gelingt.
Das Haus ist vermutlich recht alt, doch offenbar vor nicht allzu langer Zeit saniert worden. Die Eigentümer lernen wir, wie inzwischen leider zunehmend üblich, nicht kennen. Selbst der Online-Kontakt wird durch eine dazwischen gepatchte britische Vermietungsdienstleistungskompagnie abgewickelt. Beim Anblick der Couch bekomme ich Rückenschmerzen, da müssen andere drauf sitzen. Darüber hängt ein Jesusbild mit einer roten ewigen Glühbirne. Wir als Nicht-Gläubige wissen, wer Jesus ist, aber Gläubige müssen offenbar pausenlos daran erinnert werden.
Laut der Beschreibung schläft das Haus sieben Leute, aber wie die am einzigen Tisch (dem in der Küche) sitzen sollen, bleibt völlig schleierhaft. Wir sind aber auch nicht zu siebt. Neu für uns ist eine „boil water notice“ (Kochwassernotiz), die besagt, dass das Leitungswasser ungekocht weder zum Trinken noch zum Zähneputzen geeignet ist. Gekocht wäre es das zwar, besitzt aber dann immernoch eine unangenehme Farbe. In vielen Fächern der Küche liegen Fünfliterkanister mit Trinkwasser aus dem Supermarkt.
Der „Koch“ heißt auf englisch übrigens nicht, wie man erwarten würde, „the boil“, sondern „cook“… oder „chef“, wenn der Koch der Boss ist.
Teile der Gruppe fahren dann nochmal nach Ardara für die fälligen Einkäufe. Da die Ibu gezündet hat, klappt das auch unter Abspielen von frühem Techno-Pop – damals musikalische Offenbarung und heute elektroakustische Beleidigung. Im Anschluss unternehmen wir noch einen Strandspaziergang in der einsetzenden Dämmerung. Zwar können wir das Meer die ganze Zeit hören, aber nicht sehen. Trotzdem sind die nahen Dünen und der menschenleere Strand in Abendspaziergangsreichweite das wahre Highlight des Hauses.
Und dann gibt es noch ein schnelles Abendessen.
Wasser fällt
Sonntag, 18.8.2024

Heute ist es zu etwa 50% sonnig und ansonsten nicht, aber das für die nächsten Tage geplante Wetter sieht deutlich schlechter aus. Also machen wir was draus.
Wir fahren zunächst nach Killybegs, wo es nicht mehr nach Fisch riecht, seit kaum noch Fischfang betrieben wird. Wir spazieren kurz herum, aber ein richtiges Highlight zeigt sich nicht. Darum springen wir wieder ins Auto und cruisen zum nächstbesten Strand namens Fintra (oder Fintragh?). Die Anfahrt zum Parkplatz ist halsbrecherisch, blumenwucherheckenbegrenzt und für Fußgänger eigentlich zu steil. Und in den heutigen hochtrabenden Autos sieht man nichts, sobald die Straße etwas abfällt.
Dafür ist der Strand recht schön. Baden fällt natürlich aus, aber es gibt ein paar bizarre Felsen zum Darauf-Herum-Klettern. Nach dem Picknick fahren wir weiter zu einem „geheimen“ Wasserfall, vor dem man sich in den ehemals sozialen Medien kaum retten kann, und auch auf Online-Karten kann man ihn unmöglich verfehlen.
In der Realität ist das Parken dort nicht ganz ohne, vor allem ohne freien Platz für uns. Darum fahren wir weiter in Richtung Glencolumbkille. Kurz hinter Carrick unterbrechen wir und biegen auf die wegen Slieve League viel befahrene Straße nach Teelin ab. Wir wollen aber heute noch nicht nach Slieve League, dazu bräuchten wir mehr Zeit. Als Ersatz finden wir ein kleines Café (also ein alter Citroën-Lieferwagen aus Wellblech, der Kaffee kochen kann, und ein paar Tische und Stühle auf der Wiese).

In Glencolumbkille spazieren wir einige Zeit herum, dann gibt es wie beim letzten Mal leckeres Abendessen und fragwürdiges Bier neben dem gälischen Zentrum.
Für die Heimfahrt nehmen wir den mehr oder weniger geraden Weg durch die Berge, der aus ziemlich schmalen Straßen besteht und sich kurz vor Ankunft zusammen mit einem Bach in ein großes, stilles, tiefes und düsteres Tal hinabstürzt. Wo sich dieses zum Meer hin in eine Dünenlandschaft öffnet, ducken sich ein paar Häuser ängstlich an den Rand. In einem davon wohnen wir.
Mehr Wasser fällt
Montag, 19.8.2024

Wie wir mit Unterstützung der Wetter-Apps befürchtet haben, regnet es am Morgen, darum fällt der Beschluss, zum Einkauf nach Donegal Stadt zu fahren. Leider regnet es dort ebenfalls. Dazu kommt starker Autoverkehr, und die Zufußmenschen sind auch nicht zum Flanieren aufgelegt.
Wir kaufen also nur das Nötigste und verschieben das Flanieren auf einen trockeneren Tag. Ein Stück außerhalb gibt es ein „Craft Village“ mit einigen kleinen Läden und einem Café, aber der Inhalt zündet auch nicht so richtig.
Über Frosses fahren wir wieder nach Hause, so wird das ja nichts mit diesem Tag. Wir halten kurz am recht beeindruckenden Assaranca-Wasserfall. Hier werden wir öfters vorbeikommen.
Weil der Regen kurz pausiert und durch abendlichen Sonnenschein ersetzt wird, unternehmen wir einen Strandspaziergang und wandeln auch nochmal zu dem Wasserfall. Dann setzt wieder Regen ein.
Nah am Wasser
Dienstag, 20.8.2024

Es regnet weiterhin ziemlich viel, heute aber mit gelegentlicher Beimischung von Sonnenschein, und der Wind rührt das alles stetig um.
Wir wollen es heute mit St. John’s Point versuchen, einer Halbinsel bei Killybegs, die besonders durch das Lied des Donegal-Danny bekannt geworden ist (mir jedenfalls). Die rundherum sichtbaren Wellen sind recht beachtlich. Mit dem Auto kommen wir nur bis zu einem Strand kurz vor der Spitze. Wir sind unsicher, ob wir nun zu Fuß weitergehen sollten. Die Beschilderung ist wiedersprüchlich und die zeitnahen Wetteraussichten leider auch. Darum kehren wir um und fahren auf die nächstöstliche Halbinsel.

Dort gibt es ein Café und einen Streichelzoo direkt neben einem großen Pier, das offenbar während der Hungersnot als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erbaut wurde. Es sollte den Fischfang in der Gegend unterstützen, hat dies jedoch unterlassen. Jetzt ist es einfach da. Ein paar Kinder springen ins Wasser, was wir für falsch halten. Der Kaffee ist aber gut, und die Sonne scheint auch gerade.
Aus letzterem Grund wollen wir es nochmal mit dem „geheimen“ Wasserfall versuchen. Das scheitert erneut, weil zusammen mit leichtem Regen auch die Flut einsetzt, und bei Flut ist der Wasserfall zu Fuß nicht erreichbar. Das führt dazu, dass sich der Schriftführer eine App installiert, die die Gezeiten anzeigt, um künftig besser vorbereitet zu sein. In den nächsten Tagen wird die Ebbe aber zu erholungsurlaubinkompatiblen Zeiten durchgeführt. Na mal schauen.

Wir tasten uns ein Stück weiter zur nächsten Halbinsel namens Muckross. Wir lassen das Auto neben dem Strand stehen und spazieren ein kleines Stück die Wiesen entlang. Es weht ein kräftiger Wind, an den man sich anlehnen kann, aber wenn er böig ist, kann man mit so einem Stunt auch ganz schnell mal auf die Fliege schnauzen. In jedem Fall prügelt der Wind uns ordentlich durch und schlägt auch das Meer schaumig. Ein Mann erklärt uns unaufgefordert, dass eine mittelbekannte Hollywood-Schauspielerin hier in der Nähe eine kleine Hütte besäße, um sich in die stille Einsamkeit zurückziehen zu können. Das ist schwer vorstellbar, was zum einen am derzeitigen Wetter und zum anderen an klatschhaften Nachbarn liegt.

Zurück in Killybegs wird eingekauft, darunter auch das Reklameblau, weil das Auto immer bedrohlichere Meldungen ausgibt. Die Verkäuferin erklärt, dass viele Kunden den Sensor dafür entfernt oder irgendwie abgeklemmt hätten. Wenn das stimmt, ist das auf mehreren Ebenen so dermaßen idiotisch, dass… ähm… es ziemlich glaubwürdig ist.

Das Wetter zuhause gestattet noch einen Abendspaziergang zum Strand, auf den aber nur der Irlandfan Lust hat. Der Wind pustet den Sand auf gewundenen Wegen durch die Dünen. Der Sonnenuntergang hinter den Felsen sieht wie aus einem Propagandaholzstich aus. Arbeiter, erwachet! Aber die schlafen eher, glaube ich.
Dem Wasser entkommen
Mittwoch, 21.8.2024

Der Regen ist inzwischen durch ziemlich starken Wind ergänzt worden. Auch stellen wir beim täglichen Passieren des Assaranca-Wasserfalls fest, dass er für das Entwässern einer ziemlich großen, weiter oben liegenden Fläche zuständig sein muss und daher durch die letzten Regenfälle stark angeschwollen ist. Jemand hat mutigerweise begonnen, auf dem kleinen Parkplatz direkt vor dem Wasserfall Baumaterialien und einen hoffentlich dichten Bauwagen abzulagern.

Der Regen erlaubt es heute nicht, gezielt Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, also suchen wir stattdessen Wollläden und angrenzende Souvenirgeschäftstüchtigkeiten heim, meist in oder bei Ardara. Ich muss mir ja immernoch anhören, wie mein erster Versuch, eine typisch irische Flachkappe aufzuprobieren, mich zehn Jahre älter aussehen ließ. Das war aber vor zehn Jahren, so dass ich einen neuen Versuch starten möchte. Aber farblich und geometrisch passen sollte sie schon, und diese Zusatzansprüche können heute nicht erfüllt werden. Einfach nicht meine Kragenweite.
Aber in einigen der Woll-Mühlen kann man alte Webstühle und Spinnräder betrachten, meist auch ohne sich zu verletzen.
Wir fahren nördlich von Ardara recht ziellos herum. Vielleicht findet man ja einen hübschen Ausblick oder etwas Ähnliches. Der Ort Portnoo zum Beispiel hat einen großen Strand mit etwas Infrastruktur. Bei Ebbe könnte man zu einer kleinen Insel hinüberlaufen, aber das klappt gerade auch nicht.
Den Einkauf erledigen wir in Glenties (Tal der Schlipse?), wo aus ungeklärter Ursache viele Wimpelketten über der Straße hängen, und am Abend besuchen wir wieder den Strand und den vollen Wasserfall.
Überwasser
Donnerstag, 22.8.2024

In der Nacht versucht ein starker Sturm, am Haus und anderen Dingen zu rütteln. Das gelingt ihm aber nicht, weil alles dicht und fest ist. Selbst die Mülltonnen sind kunstvoll in eine Ecke geklemmt worden. Trotzdem ist es recht laut und am Morgen vorbei. Es regnet nur noch vereinzelt.
Wir betanken das Auto (tatsächlich: Diesel!). Für heute ist eine längere Tour in südlicher Richtung geplant, weil es in nördlicher Richtung mehr regnen soll.
Der erste Stopp ist unerwarteter Weise in Bundoran. Eigentlich ist das ja nur ein breitgestreuter Badeort, vermutlich hauptsächlich für Leute aus Nordirland. Nördlich davon liegt der Tullan Strand, bestehend aus dem, was der Fluss Erne (auch aus Nordirland) über die Jahre angeschleppt hat. Und an den Felsen dazwischen gibt es ein paar Löcher im Gestein und seltsame Bögen, die der tourismusorientierte Volksmund Feenbrücken (fairy bridges) getauft hat. Die Brücken sind gut besucht, und man wird zwar nicht ermutigt, aber auch nicht wirklich davon abgehalten, in die Tiefe zu stürzen.
Das nächste Ziel ist der Gleniff Horseshoe, ein abgelegenes Tal, das von den Tafelbergen der Gegend pferdeschuhförmig umgeben ist. Auf dem Weg dorthin bleiben wir kurz an den Ruinen und der Wasserkunst einer alten Barytmine hängen. Wenn man die ganze Einsamkeit und Rätselhaftigkeit der Ruinen betrachtet, könnte man auf die Idee verfallen, hier ein Paket umweltfreundliches Waschmittel in den Bach zu schütten und ein Remake von „Stalker“ zu drehen.

Das Wetter bleibt wechselhaft, aber unabhängig davon ist eine Fahrt durch den Pferdeschuh immer lohnend. Wir halten oft an. Alles sieht nach jeder Biegung anders aus.
Kurz hinter der Ruine beginnen zwei Landwirte, ihre Schafe von der Weide zu holen. Wir könnten gern zuschauen, oder halt jetzt mit dem Auto verduften. Die Schäfer-Hunde liefern eine beeindruckende Choreo, und dann dampft die ganze Herde ab in Richtung auf neue Weidegefilde.

Wir verlassen das Tal und fahren um den Benbulben herum. Ziel ist das Glencar (Tal der Autos) mit dem gleichnamigen See und dem zugehörigen Wasserfall.

Bei Ankunft am Wasserfall regnet es stark, daher nehmen wir zunächst einen Kaffee und wandern dann den kurzen Weg zum Wasserfall hinauf. Für fotografische Experimente ist auf den engen Wegen ein Stativ, Geduld und kein Regen empfohlen.
Es ist später Nachmittag geworden. Auf dem Rückweg nehmen wir noch den kleinen Umweg über Mullaghmore. Dort blasen die Reste des Sturms noch kräftige Wellen gegen die Felsen, was toll aussieht.

An der Tankstelle in Ardara essen wir noch ein Abendeis und fahren dann nach Hause. Die Flut hat die Straße an einigen Stellen unsichtbar gemacht. An der ersten erwartet ein anderer Autofahrer, dass ihm Platz gemacht wird. Aber gerne doch, Durchlaucht! Dessen Auto stammt von der Reiche-Leute-Spielzeug-Firma eines berüchtigten Amtsleiters in den USA (Stand April 2025), dessen Äx-Holiness sich ja vielleicht irgendwie auf den hier vorliegenden Fahrer übertragen hat. Wahrscheinlich aber nicht. Bei der zweiten Wasserstelle hält uns eine Dame blinkend-gestikulierend an und warnt uns eindringlich vor dem Wasser. „Sind Sie [mit diesem kleinen Voxel] da durchgefahren?“ – „Ja.“ – „Ok, dann schaffen wir das auch.“ Und so geschieht es auch.
Ein Stück weiter gerät ein Schaf auf der Straße unnötig in Panik und versucht, eine Heckenmauer zu erklimmen. Aber irgendwie hat es dahinter unbewusst eine Möglichkeit erwartet, stehen zu können, die aber gar nicht da ist, weshalb es die Mauer, die Hinterbeine ulkig in die Luft werfend, auf der anderen Seite für uns nicht mehr sichtbar verlässt. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
Aus dem Wasser
Freitag, 23.8.2024

Das Wetter wird heute vermutlich annehmbar, aber auch nicht direkt sonnig oder so.
Wir fahren zunächst durch die noch dünner als üblich besiedelten Berge zu einem kleinen Pier namens „Port“. Im Meer liegen viele große Felsen ausgesprochen unordentlich herum, und es gibt zwei kleine Denkmäler für das Schiffsunglück der „Sydney“. Nein, ich weiß nicht, warum es zwei sind.

Wir fahren weiter nach Glencolumbkille. Wir wollen versuchen, den oberhalb des Ortes prominent an der Steilküste sichtbaren antinapoleonischen Signalturm zu erreichen. Als es mit dem Auto nicht mehr weitergeht, verwerfen wir die Idee, weil der Weg recht steil ist und über Geröll führt, und das vorhandene Schuhwerk wäre dem wohl nicht gewachsen.

Stattdessen besuchen wir Malin Beg und den dortigen Silver Strand. Der ist nicht sehr stark besucht. Ein paar Leute sind aber doch da, und ein Mann scharrt von oben gut sichtbare Werbung für eine italienische Fußballmannschaft in den Sand. Weiß er nicht, wieviel Aufwand es kostet, den Quatsch wegzuphotoshoppen?!
Auf der Karte entdecken wir einen bisher unbekannten Shortcut von Malin More in Richtung Killybegs und benutzen ihn. Wir wollen frischen Fisch kaufen und ihn zu Hause essen und tun das auch.
Einen Bogen ums Wasser machen
Samstag, 24.8.2024

Das Wetter bleibt durchwachsen, aber tragbar. Nachdem wir festgestellt haben, dass wir quasi in schnurgerader Verlängerung des Glenveagh wohnen, wollen wir dieses besuchen.
Hinter Lettermacaward (dazu hatte ich vor zwei Jahren schon etwas geschrieben) biegt eine kleine Straße ab und führt geradewegs in unsere Richtung. Kurz vor dem Glenveagh-Park knickt sie aber weg und lässt uns die Wahl, ob wir das Auto hier stehen lassen und hinunterwandern, oder ob wir den (in der Anfahrt längeren) Weg über den offiziellen Eingang wählen. Wir entscheiden uns für letzteres, unter anderem, weil wir zuwenig über Länge und Schwierigkeitsgrad des Wanderweges wissen.
Erneut entscheiden wir uns am Glenveagh-Parkplatz gegen den Shuttlebus und wandern unter Missachtung einer Reihe von kleineren Schauern zum Schloss. Wir nehmen Kaffee und Kuchen zu uns und wandeln noch längere Zeit durch die verschiedenen umliegenden Gärten. Die für mich wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass auch Rotkohl und Rüben sehr dekorativ wirken können, und dass (Bonus) ein 99er beim Fotografieren hinderlich ist.


Teile der Gruppe wollen lieber den Shuttle zurück nehmen, und wir stellen fest, dass der heute wegen irgendeiner Art von Heritage Week (Erbwoche) kostenlos ist. Laufen ist aber trotzdem schöner!
Der Rückweg soll doch bitte ein anderer sein, darum wollen wir Richtung Errigal und den dortigen Orten fahren. Wir halten nochmal kurz an der defekten, aber malerischen Dunlewey Church und diesmal mit vorausschauender Fahrweise auch an der Heiligen-Herz-Kirche in Money Beg (kein Witz), die noch intakt ist und aus Pfefferkuchen besteht.

Für das Abendessen kehren wir sehr gern in Leos Taverne bei Gweedore ein, und dann geht es nach Hause. Die Fahrt wird nur durch häufige Fotostopps wegen der vielen Regenbögen unterbrochen.

In Ardara gibt es für alle noch ein Milchspeiseeis, und nach Einbruch der Dunkelheit betrachten wir Sterne und die Milchstraße.
Naja, Regen
Sonntag, 25.8.2024

Der Regen ist zurück, und er will bleiben. Es ist überall nass, und so rechte Lust auf Ausflüge will nicht aufkommen.
Wir fahren nur nochmal schnell über die Berge nach Glencolumbkille, denn dort befindet sich eine Wollmühle, in der wir noch nicht waren. Dort finde ich auch endlich eine passende Flachkappe für mich. Es erfordert schon einen beträchtlichen Aufwand, sich anhaltend zum Gespött der anderen zu machen.
Wir kaufen aber auch typische Pullover und eine Handvoll anderer Souvenirs.
In der Nähe gibt es noch ein Megalith-Grab namens Cloghanmore. Der Weg von der Straße ist nicht weit, aber nass und rutschig, und das Foto von dort existiert auch mehr aus dokumentarischen Gründen.

Über das sehr schöne und bereits beschriebene Tal Glengesh fahren wir wieder nach Hause, denn dort gibt es Burger. Und am Abend erlaubt das Wetter wieder einen Strandspaziergang.
Wassermark
Montag, 26.8.2024

Heute fahren wir in die Rosses. Das hat wahrscheinlich nichts mit Pferden zu tun, aber eine genauere Definition oder Abgrenzung habe ich auch nicht.
In Burtonport beschließen wir ziemlich spontan, mit der dortigen Fähre auf die Aran-Insel (Singular) aka Arranmore (Verwechslungen sind leicht möglich) zu fahren. Es ist nicht sehr teuer und die Insel groß genug, dass das Auto mitkommen darf. Auf Wunsch darf man es auch selbst auf die Fähre fahren (rückwärts!) und sich von den Bootsmännern an eine ausgewogene Stelle gestikulieren lassen.
Das ist aber deutlich besser als die alten Bilder im Schaukasten. Sie zeigen, wie z.B. ein alter R4 auf ein besseres Ruderboot gestellt wird, na und nun viel Glück.

Die Überfahrt führt zwischen vielen kleinen Inselchen hindurch, von denen einige mit – vermutlich auf Grund der relativen Unzugänglichkeit – ziemlich exklusiven Gebäuden bebaut sind. Das Meer ist ruhig, trotzdem bekommt dem Auto die Fahrt nicht so gut, es quengelt recht oft hupend und blinkend. Einem anderen Auto einer französischen Firma geht es aber noch viel schlechter, was zu einem running gag mit der zugehörigen Familie und dem einen oder anderen sehr saftigen Fluch führt.
Wir cruisen mit dem Auto über die Insel bis zum Leuchtturm auf der anderen Seite. Dort ist man weitgehend allein, bis auf den Handwerkertyp, der mit seiner Tochter einige praktische Seiten des Autofahrens üben will, aber viel zu früh wieder aufgibt.
In der Nähe des Leuchtturms kann man der Mauer in Richtung Meer folgen und im Anschluss auch noch Stufen hinabsteigen, aber bitte vorsichtig.

1982 ist hier ein Mann namens Wayne Dickinson in einem starken Sturm an Land gegangen, nachdem er in 142 Tagen den Atlantik in einem nur ca. 2,70m langen „Boot“ überquert hatte. Also Wayne Dickinson, meine ich.

Wir fahren weiter, steigen auf einen der Berge und wegen Regens wieder hinunter. Nicht weit davon liegt ein Schrottplatz, oder besser ein Friedhof mit den Resten des einen oder anderen Techno-Saurus. Wir trudeln wieder am Hafen ein, holen Kaffee und Eis, entweichen den Wespen und warten dann im nächsten Regen auf die Fähre.
Die Zahl der Autos, die sich am Pier ansammelt, finde ich bedenklich. Mit der letzten Fähre ist schon ein Lastwagen voller Schafe und ein Wohnmobil abgedampft. Als die nächste Fähre da ist, beginnt wieder das von hektischem Gestikulieren und Rufen begleitete submillimetergenaue Einparken auf der Fähre, alles unter mittelstarkem Regen. Aus dem Wortschwall, der sich über mich ergießt, entnehme ich gar nichts. Ich habe keine Ahnung, was der Mann will, aber so oder so wäre es vielleicht gut, die Außenspiegel einzuklappen. Welcher Knopf ist es? Ah, hier. Wie sich herausstellt, war das sogar gemeint, und wenn der Mann sich Zeit genommen hätte, um zu atmen, hätte ich Zeit gehabt, das Vorhergehende zu verstehen. Naja. Das Auto steht an der Steuerbordwand, und ich fand die Dukes ja immer recht cool, was aber nicht heißt, dass ich beim Aussteigen auch so galant aussehe.
Und, na klar, die drei Transporter da passen auch noch rauf.
Die Alarmanlagen gehen auch auf dieser Fahrt wiederholt hoch.
In Burtonport empfiehlt das Internet ein Restaurant, an dessen Wand ein großer Hummer klebt. Das ist aber leider geschlossen. Darum fahren wir nochmal zu Leos Taverne, wo ich das pietätlose Kunststück vollbringe, in etwa 30cm Entfernung von der gerahmten Enya-Watermark-Platin-Auszeichnung einen Burger zu verspeisen.
Auf der restlichen Rückfahrt regnet es wieder, das ist aber egal.
Wasserwechsel
Dienstag, 27.8.2024

In der Nacht stürmt es erneut sehr stark und laut, aber nur draußen. Im folgenden Tagesverlauf soll das Wetter deutlich besser werden, daher planen wir seit Samstag für heute den Besuch des Slieve League. Da das Glengesh heute aus unklaren Gründen versperrt ist, fahren wir über Killybegs.
Als wir den Slieve League das erste Mal erblicken, regnet es noch, und der Berg ist noch in tiefsitzenden Bergen verborgen. Ähm, Leute…? Der obere Parkplatz ist, wie befürchtet, erneut voll, so dass ich wieder alle auslade, mit dem Auto wieder hinunter auf den Parkplatz fahre und von dort den Shuttlebus nehme. Währenddessen verziehen sich die letzten Wolken, und die Sonne übernimmt den Laden! Alles sieht fantastisch aus.

Oben angekommen klemme ich als erstes eine kleine Kamera an den Zaun, um wieder eine Zeitraffer-Aufnahme der Rest-Wolken zu machen. Und obwohl ich mich nicht weit davon entferne, schafft es ein Vollhonk (irisch: Gobshite) vom Typ Chefonkel-Ichhabvonallemahnung-Wasndashier, aus von vorneherein sinnloser Neugier daran herumzugrabbeln. Ich kann nur ein paar Sekunden retten. Entrüstete Ignoranz beim Täter ist dann noch das Sahnehäubchen.

Nach einer längeren Verhandlung zum Thema Unfallschutz klettern wir vorsichtig zu einem kleinen Plateau am Wegesrand zum Gipfel und führen dort das geplante Picknick durch. Dann wandern wir gemütlich wieder hinunter zum Parkplatz. Das Besucherzentrum ist gegenüber dem letzten Besuch vor gerade mal zwei Jahren nochmal erweitert worden und bietet jetzt einen sehr großzügigen Souvenir-Laden.
In Killybegs erledigen wir den Einkauf und fahren dann nach Hause, wo ich leider feststellen muss, dass ich – vermutlich durch eine versteckte „Funktion“ der Software – seit Glenveagh nur JPGs fotografiert und dies auch nicht bemerkt habe. Der Ärger ist groß, kann aber nicht raus, denn Schuld hat nicht mal Onkel Gobshite, der blöde Sündenbock, sondern nur ich. Ffs!
Fahrwasser
Mittwoch, 28.8.2024

Heute regnet es wieder am Morgen, aber später nicht. Sogar Sonne ist für heute drin.
Wir fahren zunächst erneut nach Donegal (Stadt) und füllen die Souvenir- und Ernährungslücken auf. Dazu zählt auch ein gründlicher Besuch des Donegal Castle mit dem immernoch beeindruckenden Kamin und einem Schild, auf dem steht, dass „Garderobe“ ein altes Wort für ein aus-großer-Höhe-Plumps-Klo ist.

Wir fahren ein wenig im Sonnenschein herum, meist in der Gegend um Mountcharles.
Es gibt nochmal Eis und Regen und im Salthill-Café Kaffee. Aus einem abfahrenden Auto hängen rechts und links je eine Berner-Sennen-Zunge und genießt den Fahrtwind.

Ein Teil der Gruppe möchte es danach mit Blick auf die Gezeiten-Kalender-App nocheinmal beim not-really-secret-Wasserfall versuchen. Dazu wird der Rest am Fintra-Strand abgesetzt. Wir kommen dieses Mal recht weit an der Felsenküste vorwärts. Das ist etwas beschwerlich. Das Wasser ist aber noch nicht weit genug zurückgegangen. Wir schlagen etwas Zeit tot, indem wir auf dem grasbewachsenen Felsen herumklettern, der gerade erst durch die Ebbe zugänglich geworden ist, aber das reicht heute immer noch nicht. Offenbar muss man wirklich auf den Tiefststand des Meeres warten, bis man zum Wasserfall kommt.

Auf der Heimfahrt scheint die Sonne nur mühsam durch den Dunst, erzeugt dabei aber ein Lichtspiel, das in jeder Sekunde und aus jedem Winkel anders aussieht. Damit werden die Mägen auf eine harte Probe gestellt…

Beim abendlichen Strandspaziergang mit fotografischen Experimenten fällt in norddordöstlicher Richtung ein violetter Schimmer auf. Der ist nur auf sehr langen Belichtungen zu sehen. In dieser Richtung befindet sich kein Land mehr. Das kann ja dann nur eine Aurora Borealis sein.

Hübsch.
Bekannte Gewässer
Donnerstag, 29.8.2024

Für heute planen wir den letzten größeren Ausflug, weil es am Samstag ja leider schon wieder nach Hause geht.
Auf dem Weg in Richtung Fanad Head fahren wir plötzlich an merkwürdig aussehenden Bahnschienen entlang. Zu alt, um neu zu sein, und zu benutzt, um alt zu sein. Die Fragezeichen begradigen sich, als wir in Fintown einen kleinen Bahnhof finden. Ein altersschwacher Triebwagen steht, von einer altersschwachen Lok unterstützt, bereit, um Besucher entlang des Sees und zurück zu fahren. Wirklich bereit, also jetzt gleich. Wir wollen das lieber verschieben und fragen den auch nicht mehr ganz taufrischen Lokführer, ob er öfter fährt. Er bejaht, fühlt sich aber unsicher, ob seine Vorstellung des Fahrplans stimmt, und verweist uns sicherheitshalber ins Fahrkartenbüro. Morgen? Könnte klappen.
Wir fahren weiter in Richtung Fanad Head, um dort oben nach Orten zu schauen, wo wir vor zwei Jahren noch nicht waren. Ich muss sagen: das scheitert komplett. Auf der Karte finden wir zunächst, dass die Rosguill-Halbinsel (hinter Carrickart links abbiegen) doch recht einladend aussieht. Und grundsätzlich ist es dort auch schön, mit vielen Stränden und so. Doch erst am Tra na rossan stellen wir fest, dass wir hier überall schon mal waren. Peinlich, peinlich. Für die Benutzung des Strandes ist es leider zu kalt und zu windig.

Na, dann eben Fanad Head. Dort waren die meisten von uns zwar auch schon, aber alle anderen noch nicht, und schön ist es auch. Wir schauen wieder auf das Meer hinaus und weisen uns gegenseitig auf Wellenberge hin, die vielleicht ein Wal gewesen sein könnten (leider nein).
Passend zum einsetzenden Hunger entdecken wir nicht weit vom Leuchtturm entfernt einen Imbisswagen, wo frische und leckere Pizza zubereitet wird.
Nasse Füße
Freitag, 30.8.2024

Wie schon angedeutet, ist dies unser vorletzter Tag. Morgen müssen wir uns mit einem Flugzeug in Dublin treffen. Wir wollen darum heute nicht so weit und uns nur an irgendeinen Strand setzen. Es ist sonnig, aber kühl.
Vorher machen wir einen kurzen Abstecher nach Loughros Point, eine Halbinsel bei Ardara, auf die wir schon häufig geschaut haben. Es gibt dort nichts wirklich Aufregendes. Das Beste ist der Blick von dort zurück auf die Gegend, in der wir wohnen. Da, wo sich ein paar Häuser ängstlich zu Füßen der dunklen Berge zusammenkauern.
Letztlich fahren wir zum Portnoo Beach, wo wir zwar schonmal waren, aber bei Regen. Heute sind ziemlich viele Besucher da, aber das verläuft sich ja alles. Gerade ist Flut, darum kommen wir nicht zu den Ruinen auf der kleinen Insel. Aber das macht nichts. Die von rechts und links einlaufenden Mini-Wellen kreuzen sich lustig.

Am heimischen Strand ist auch nochmal Zeit und Gelegenheit für einen ausgedehnten Spaziergang. Es ist Ebbe, und wer den Grundsatz „wer wartet, muss nicht waten“ befolgt, gelangt trocken zu einigen weiteren Höhlen (oder so was Ähnlichem). Und als es fast ganz dunkel ist, gelingen noch ein paar Lichtspur-Fotos weiter oben im Tal.

Und packen müssen wir auch noch, denn am
Abflusstag
Samstag, 31.8.2024
müssen wir schon um sechs Uhr aufstehen. Das Frühstück besteht aus angesammelten Resten. Dann packen wir alles zusammen, halten noch ein wenig inne und fahren um 9 Uhr los. Wir könnten noch etwas Alkoholisches gebrauchen, nicht für die Fahrt, aber für daheim. Da gibt es auch eine Feinheit zu erlernen: Alkohol darf erst ab 10:30 Uhr verkauft werden.
Die Fahrt unterbrechen wir mit etlichen kleinen Pausen, einige mit Espresso (zum Beispiel die an den Feenbrücken in Bundoran, wo man heute vor lauter Surfern kaum laufen kann), andere ohne (zum Beispiel die an einem wurstbeliebigen Supermarkt, als halb elf durch ist). Wie zum Hohn ist es ein warmer und sonniger Tag.
Insgesamt verläuft die Fahrt sehr entspannt, die Autoabgabe und der Checkin auch. Und wir kaufen die letzten Souvenirs in diesem komischen Einkaufszentrum mit Flugsteigen.

Rückblickend hatten wir dieses Jahr nicht so viel Glück mit dem Wetter, und einige Vorhaben sind gescheitert. Das macht aber nichts. Es ist Irland, und ich werde immernoch immermehr ein Immerfan.